Samstagsuniversität

Die Samstagsuniversität ist eine Vortragsreihe der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät,
die sich an alle mathematisch-naturwissenschaftlich Interessierten richtet.
Die Themen werden allgemeinverständlich dargestellt und sollen zur Diskussion anregen.

Über Mondlandungen, Genetik & Videospiele: Was wir durch Papierfalten über Mathematik lernen können

Dr. Wolfram Just

Quelle: Dr. Wolfram Just

17. Juni 2023, 11:00 Uhr, Hörsaal 1, Albert-Einstein-Str. 24 (Institut für Physik) | Lageplan

Mathematik hat auch, aber nur am Rande, mit Zahlen zu tun.

Viel wichtiger sind Strukturen, z.B. diejenigen, mit denen sich das Falten von Papier verstehen lässt.
Am Beispiel eines Papierstreifens wird erklärt, welche Konzepte z.B. in der mathematischen Biologie
oder der Computergraphik eine Rolle spielen, und warum diese während der Apollo Mondmissionen untersucht wurden.

Außerdem wird deutlich werden, warum in der Mathematik eine schon pathologisch zu nennende Obsession vorherrscht, jede Aussage beweisen zu müssen.

Vorträge aus früheren Semestern

Klimawandel und andere Katastrophen

Klimawandel und andere Katastrophen

Prof. Jens Starke

Katastrophenmaschine zur Veranschaulichung von Kipppunkten (Bildquelle: Prof. Jens Starke)

12. November 2022, 11:00 Uhr, Hörsaal 1, Albert-Einstein-Str. 24 (Institut für Physik) | Lageplan

Das Überschreiten sogenannter Kipp-Punkte (engl. tipping points, point of no return) wird als möglicher Mechanismus einiger der komplexen Prozesse des Klimawandels diskutiert. Dabei kommt es zu unaufhaltsamen und unumkehrbaren qualitativen (klimatischen) Veränderungen. Mathematisch lassen sich solche Kipp-Punkte als sogenannte Sattel-Knoten-Bifurkationspunkte (Verzweigungspunkte) beschreiben. Systematisch wird dies in der Katastrophentheorie bzw. Bifurkationstheorie untersucht. Die Katastrophenmaschine von Zeeman veranschaulicht die qualitativen Veränderungen aufgrund solcher Sattel-Knoten-Bifurkationspunkte in einem mechanischen System. Experiment und Theorie begleiten den Vortrag. Nach der Präsentation kann eine Katastrophenmaschine vor Ort ausprobiert und auf Wunsch unter Anleitung mit einfachen Mitteln aus Pappe und Gummibändern selbst gebastelt werden.

Wie Künstliche Intelligenz Texte übersetzen kann

Wie Künstliche Intelligenz Texte übersetzen kann

Dr. Konrad Sperfeld

02. Juli 2022, 11:00 Uhr, Hörsaal 1, Albert-Einstein-Str. 24 (Institut für Physik) | Lageplan
(Sie können den Vortrag auch über Zoom im Live-Stream verfolgen. Die Zugangsdaten können Sie mit einer E-Mail an samstagsuniuni-rostockde erfragen.)
Die Nutzung von Übersetzungsprogrammen wie Google Translator oder DeepL gehört für viele Menschen mittlerweile zum Alltag. Doch wie funktionieren die Algorithmen dahinter eigentlich? Hinter den zuvor genannten Übersetzungsprogrammen stecken derzeit sogenannte Transformerarchitekturen. Dies sind riesige neuronale Netze, die mit großen Mengen von Texten trainiert wurden. Sie bestehen aus einem Encoder und einem Decoder. Der Encoder ist dafür zuständig einen Eingabetext der Ausgangssprache in eine möglichst allgemeine Repräsentation als Folge von Vektoren zu überführen. Mit Hilfe dieser Repräsentation baut dann der Decoder schrittweise die Übersetzung des Eingabetextes in der Zielsprache auf.
Im Vortrag betrachten wir zunächst grob die allgemeine Funktionsweise von neuronalen Netzen und schauen uns im Anschluss die Architektur der Transformermodelle an, um so ein Gefühl dafür zu bekommen, wie diese Modelle arbeiten.

Wie erkennen Versicherer gute und schlechte Autofahrer?

Wie erkennen Versicherer gute und schlechte Autofahrer?

Dr. Klaus-Thomas Heß

Bildquelle: https://cdn.pixabay.com/photo/2016/12/25/10/36/traffic-1929851_960_720.jpg Lizenz: https://pixabay.com/de/service/license/ ; freie kommerzielle Nutzung

16. November 2019, 11:00 Uhr, Hörsaal 1, Albert-Einstein-Str. 24 (Institut für Physik) | Lageplan
In der Praxis der Tarifierung dominiert das Streben nach einer risikogerechten Prämie: Es zahlen nicht alle Risiken eines Bestandes die gleiche Prämie, sondern es wird versucht, Unterschiede zwischen den Risiken eines Bestandes herauszufinden und diese Unterschiede bei der Bestimmung der Prämien zu berücksichtigen. Dabei werden zwei grundlegende Arten der Prämiendifferenzierung unterschieden. Einerseits werden vor Vertragsbeginn bestimmte Tarifmerkmale erfasst. Zum Beispiel gehen in der Kfz-Haftpflichtversicherung die Typklasse und die Regionalklasse in die Prämie ein. Andererseits wird im Vertragsverlauf die individuelle Schadenhistorie bei der Bestimmung der Prämie berücksichtigt. In der Kfz-Haftpflichtversicherung erfolgt dies über die Schadenfreiheitsstufen. Wie diese Prämiendifferenzierungen funktionieren, welche Wirkungen sie haben und warum alle Versicherungsunternehmen mitmachen, soll in dem Vortrag erläutert werden.

Wie lügt man mit Statistik – Die besten Tricks

Wie lügt man mit Statistik – Die besten Tricks

Prof. Dr. Michael Dreher

'Math doctorates awarded' correlates with 'Uranium stored at US nuclear power plants'
Korrelation heißt nicht Kausalität (http://tylervigen.com/spurious-correlations - "Creative Commons CC BY 4.0" (https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/))

15. Juni 2019, 11:00 Uhr, Großer Hörsaal, Albert-Einstein-Str. 24 (Institut für Physik) | Lageplan
Was bedeutet es, wenn ein Risiko um 25 Prozent gestiegen ist? Was heißt eigentlich "Durchschnitt"? Der Vortrag illustriert, worauf man beim Lesen einer Zeitungsmeldung über eine neue Statistik achten sollte. Wir werden Beispiele von Statistiken sehen, aus denen man Schlußfolgerungen und deren Gegenteil ziehen kann. Wir werden uns manch ein bekanntes Universitätsranking im Detail anschauen und der Frage nachgehen, in welchem Ausmaß einige Autoren wissen, was sie tun (und warum das so ist).

Rubiks Zauberwürfel: mathematische Aspekte eines Kultspielzeugs

Rubiks Zauberwürfel: mathematische Aspekte eines Kultspielzeugs

PD Dr. Frieder Ladisch

Bild des Rubik's Cube
From Wikipedia (Rubik's cube v3.svg) by User:Booyabazooka, User:Meph666 modified by User:Niabot (Image:Rubik's cube v3.svg) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) oder CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)], via Wikimedia Commons

03. November 2018, 11:00 Uhr, Hörsaal 1, Albert-Einstein-Str. 24 (Institut für Physik) | Lageplan
Der Zauberwürfel wurde 1974 von dem ungarischen Architekten und Designer Ernő Rubik erfunden. Schon einfache Fragen über den Zauberwürfel führen zu nicht ganz einfachen mathematischen Problemen:
Auf wie viele verschiedene Weisen kann man den Zauberwürfel einstellen? Die Antwort ist eine so große Zahl, dass man die Erde 275-mal mit unterschiedlich eingestellten Zauberwürfeln bedecken könnte. Dies illustriert das athematische Phänomen der »kombinatorischen Explosion«.
Wie kann man eine Lösung des Würfels finden? Dabei kann man sich von der sogenannten Gruppentheorie helfen lassen, einem Teilgebiet der Mathematik, das als eher abstrakt gilt.
Und wie viele Drehungen genügen denn, um den Zauberwürfel immer zu lösen? Weil die Anzahl der Möglichkeiten so groß ist, konnte erst im Jahr 2010 und mit massivem Rechnereinsatz gezeigt werden, dass 20 Drehungen immer ausreichen. Diese Zahl wird auch (ganz unbescheiden) »Gottes Zahl« genannt.
Im Vortrag wird dies und einiges mehr rund um die Mathematik des Zauberwürfels allgemeinverständlich erklärt.

Von Autos, Aktien, Atomen und Primzahlen: Ein Ausflug in die Welt der Zufallsmatrizen

Von Autos, Aktien, Atomen und Primzahlen: Ein Ausflug in die Welt der Zufallsmatrizen

Prof. Dr. Holger Kösters

09. Juni 2018, 10:30-11:30 Uhr, Arno-Esch-Hörsaalgebäude (Ulmenstraße 69) | (Lageplan)
In der Theorie der Zufallsmatrizen werden große Tabellen mit zufallsabhängigen Einträgen untersucht. Jeder solchen Tabelle lassen sich wichtige Kennzahlen zuordnen, die sog. Eigenwerte. Betrachtet man das Verhalten der Abstände zwischen benachbarten Eigenwerten, so erhält man erstaunlicherweise eine gute Beschreibung für das Verhalten von Abständen in vielen verschiedenen Situationen, z.B. im Zusammenhang mit Autos, Bussen, Vögeln, Atomen und Primzahlen. Einige dieser verblüffenden Ähnlichkeiten sollen in meinem Vortrag vorgestellt werden.